Einen ausfürhlichen Bericht dazu könnt ihr beim Judu-Verband Berlin e.V. nachlesen. Aber soviel sei schonmal gesagt, Thomas S. war dabei. 😉
Schlagwort: Kyudo
Erfolge – September – Deutsche Meisterschaften Enteki
Zum dritten und vorerst letzten mal fanden die deutschen Enteki-Meisterschaften (Weitschießen: 60 Meter) in Bergheim an der Donau statt. Erstmalig gab es die Möglichkeit mit mehr als einer Mannschaft pro Bundesland anzutreten. Ein etwas überraschende neue Regelung. Aber glücklicherweise fanden sich 6 Schützen, die keine Urlaubspläne zu diesem Zeitpunkt hatten.
Die Fahrt begann mit einem Knall. Nun ja… eigentlich waren wir schon auf halber Strecke mit unserem Kleinbus auf dem Weg Richtung Ingolstadt. Und eigentlich war es auch nur ein Sektkorken, keine Autopanne. Zum Glück! Wir waren natürlich vernünftig und der Sekt war Alkoholfrei. Aber es gab schon vor dem Wettkampf Grund zu feiern: Wolfgang wurde frische 89 Jahre alt!
Auch das Wetter sollte vielversprechend werden! Eigentlich ist es schon Tradition zum Enteki-Taikai vom Regen überschwemmt zu werden. Manchmal sind es nur Schauer, manchmal erinnert die Wiese an Seegras. Und in diesem Jahr … ein Sonnenhut wäre praktischer als Gummistiefel gewesen.
Vor Ort erfuhren wir dann, dass wir das einzige Bundesland waren, dass zwei Mannschaften stellen konnte. Schade eigentlich, aber scheinbar haben sich die parallelen Veranstaltungen zu sehr geballt. Es können ja unmöglich alle im Urlaub sein. Wobei einer hat seinen Urlaub genutzt, um extra aus Hamburg nur zum zuschauen anzureisen, der deutsche Kader-Trainer Sorin J..
Die Mannschaft EINS wurde gestellt von den Gewinnern der Berliner Enteki-Meisterschaft, erfreulicherweise bestehend aus Kyujin aller Berliner Vereine: Chris B. (TiB), Boris P. (Kyudo Dojo Berlin e.V.) und Thomas S. (SG Bergmann-Borsig e.V.). Die zweite Mannschaft bestand ausschließlich aus Kyujin der SG Bergmann-Borsig e.V.: Andrea K., Wolfgang Z. und Rolf Z.
Insgesamt traten 7 Mannschaften am Samstag an. Dabei waren 2 Mixed-Mannschaften, die vor Ort aus verschiedenen Bundesländern geschlossen wurden. Und wir hatten uns Sorgen gemacht ohne Ersatzschützen antreten zu müssen. =D
4. Deutsche Enteki-Mannschaftsmeisterschaft (Samstag)
- Platz: Berlin EINS (43 Treffer)
- Platz: Bayern (25 Treffer)
- Platz: Hessen (24 Treffer)
Berlin EINS startete stark und alle drei Kyujin konnten ihre Leistung über alle 5 Runden konstant hallten. Der wiederholte Mannschaftsmeister Bayern konnte sie unmöglich einholen und ihre Gewinnserie ist (endlich) gebrochen. Aber auch Berlin ZWEI versuchte im Mittelfeld eine starke Position zu behaupten. Insgesamt leider weniger konstant in den Treffern, waren sie von einer Platzierung mit 20 Treffern am Ende aber gar nicht so weit entfernt. Besonders Wolfgang Z. war mit seiner Leistung diesmal nicht zufrieden. Dennoch war seine Teilnahme der Lokalzeitung „Donaukurier“ eine Erwähnung wert.
Abends gingen dann fast alle Teilnehmer zum Griechen, sich stärken. Es ist eine schöne Möglichkeit sich mit langjährigen Rivalen, Freunden und neuen Teilnehmern auszutauschen.
Es ist schon eine recht elitäre Gruppe, da die Technik entsprechend gut sitzen sollte, bevor man von 28 Metern zu 60 Metern weitergeht. Aber was für ein tolles Gefühl, wenn man es schafft. Auch wenn die Scheibe größer ist, ist es nicht leichter zu treffen!
Das Essen war lecker und der Abend nicht allzu lang. Schließlich sollte noch ein weiterer Wettkampftag Erfolge versprechen.
Am 10. September wurden dann die 32. Deutschen Enteki-Einzelmeisterschaften ausgetragen. Auch dieser Tag lockte mit ganztägigem Sonnenschein und einer spätsommerlichen Brise von der Donau rüber. In 5 Runden traten 23 Teilnehmer an, um den Landesweit besten Schützen zu ermitteln. Und was für ein Wettkampf das geworden ist! Hochkonzentriert starteten viele Schützen, und zwei konnten gleich mit 4 von 4 Treffern vorlegen. In der nächsten Runde konnte Chris B. (Berlin) dieses Ergebnis wiederholen, Johannes M. (NRW) jedoch nicht. Dafür schloß Martin L. (Bayern) mit 4 Treffern aufs Siegerfeld auf.
Es blieb spannend! Sowohl Chris als auch Martin konnten ihre Serie von 4 Treffern fortsetzen. Da Chris schon stärker begonnen hat, erreichte er verdient den ersten Platz mit dem ungewöhnlich hohem Trefferergebnis von 100 %.
Auch die Platzierung des dritten Platzes war aufregend. Anna R. (Hessen) hatte sehr konstante Ergebnisse mit drei von 4 Treffern bis zur vorletzten Runde, wohingegen Johannes Runden-Ergebnisse ehr schwankten. Am Ende mussten diese beiden Schützen mit insgesamt 13 Treffern in ein Stechen, welches letztlich Johannes für sich entscheiden konnte.
Auch wenn kein weiterer Berliner eine Platzierung erreichte, konnten wir das Mittelfeld gut mit Teilnehmern einnehmen: Boris (12 Treffer), Thomas (10 Treffer) und Rolf (9 Treffer).
32. Deutsche Enteki-Einzelmeisterschaft (Sonntag): 23 Teilnehmer
- Platz: Chris B. – Berlin (20 Treffer)
- Platz: Martin L. – Bayern (18 Treffer)
- Platz: Johannes M. – NRW (13 Treffer) nach stechen gegen Anna R. – Hessen
Nach der Siegerehrung, den obligatorischen Gruppenfotos und Verabschiedungen haben wir uns dann schnellstmöglich wieder auf den Weg gemacht. Über 6 Stunden Heimfahrt rechtfertigen wohl, dass man sich ohne beim Abbau des großen Zeltes zu helfen aus dem Staub macht.
Die Fahrt war dann glücklicherweise unspektakulär, also ohne große Staus oder Unfälle – Läuft! Bis zum nächsten mal, dann in Wolfsburg.
(AK)
Erfolge – Oktober – 15. Deutsche Meisterschaften Kyu-Grade
Der Aufbau fing am Samstagmorgen gegen 9 Uhr 30 in der durchaus schönen Turnhalle der Peter-Pan-Schule an. Um kurz vor 12 Uhr standen dann 5 Mato, 2 Makiwara, einige Tische für die Wettkampfleitung und ein Buffet, welches über Tee, Softdrinks und Kaffee bis selbstgemachten veganen Kuchen alles mögliche bot.
Pünktlich um 14 Uhr wurde Angegrüßt. Von den ursprünglich 15 gemeldeten Schützen waren 12 anwesend. Diese wurden auf 3 vierer Tachi gelost. Da schon alle bereit waren, wurde der für 14 Uhr 30 geplante Wettkampfbeginn um wenige Minuten vorgezogen.
Zur Einstimmung schoss Feliks Hoff ein Yawatashi mit den Kaizoe Sorin Jurma und Jürgen Salomon.
Für die Stilwertung sollten 2×2 Pfeile im ANKF-Taihai geschossen werden. Zum Ende des ersten Durchlaufs des zweiten Tachi kam ein verspäteter Schütze an und durfte sich dem 3 Tachi anschließen, sodass es aus 5 Schützen bestand. Zum Ende des zweiten Durchgangs des ersten Tachi traf dann noch ein Schütz ein. Er durfte für die Stilwertung jedoch nicht mehr antreten.
Den Stilpreis erhielt Marlon K. aus Hamburg mit 51,7 Punkten.
Für den zweiten Wettkampftag wurden dann die Tachi neu eingeteilt und es sollten zwei 5er Tachi und ein 4er Tachi starteten. Anschließend gab es ein Mini-Seminar zum Taihai. Entsprechend der Gruppen-Einteilung wurden alle Schützen aufgeteilt und jeweils von 2 Trainern zum Taihai korrigiert. Für mein Tachi waren es Feliks und Mannfred.
Bilder: Oliver Neimeyer
Im Anschluss ans Seminar gingen alle gemeinsam zu einem asiatischen all-you-can-eat-Buffet.
Der zweite Tag begann pünktlich um 9 Uhr mit dem Angrüßen und zügig ging auch der Wettkampf weiter. Es wurden 4×4 Pfeile in der Standform geschossen. Im dritten Durchgang gab es einen Shitsu, einer Schützin war die Sehne gerissen. Ansonsten verlief der Wettkampf ohne störende Vorkommnisse. Gegen 11 Uhr 30 waren alle Pfeile geschossen. Die Ergebnisse waren eng. Der erste Platz konnte sich mit 8 Treffern gerade so absetzen. Um den zweiten Platz musste ich mit einem anderen Schützen stechen. Wir hatten beide 7 Treffer. Wir verfehlten beide das Ziel unten rechts, jedoch mein Gegner nur knapp. Somit stand der Sieger nach Treffsicherheit fest.
Platz 1: Marlon K. – Hamburg (8 Treffer)
Platz 2: Roland S. – Bayern (7 Treffer, Gewinner im Stechen)
Platz 3: Olli N. – Berlin (7 Treffer)
Im Anschluss hielt Feliks noch einen kleinen Vortrag zum Streben nach der bestmöglichen Schussform. Außerdem gab es eine Individual-Korrektur für alle Schützen zur Schußform. Dazu wurden wieder die vorherigen Tachi eingeteilt und jeweils 2 Trainer pro Tachi gaben Hinweise.
Zur abschließenden Siegerehrung kam der amtierende Bürgermeister von Wolfsburg und bedankte sich bei allen Teilnehmenden für den spannenden Wettkampf. Abschließend gab es eine kleine Vorführung von drei Schützen.
(ON, AK)
35. jähriges Jubiläum – Wolfgang Z.
Mit 35. Kyudojahren ist Wolfgang natürlich nicht der älteste Kyudoka Deutschlands, nicht einmal in unserem Verein. Aber mit seinen nun 89 Jahren gehört er zu den ältesten Kyudoka – an Lebensjahren.
Zu jedem Training ist er anwesend, nach dem Ende der schlimmsten Corona-Einschränkungen stieg er „einfach“ wieder ein. Er ist Teil der Gemeinschaft und treibt uns regelmäßig zum Matokleben an. Ohne ihn würde die Teepause manchmal nicht enden. An Wettkämpfen nimmt er nach wie vor Teil, auch wenn er mit seiner eigenen Leistungen oft nicht mehr zufrieden ist. Dies ist wohl seine aktuelle Herausforderung im Kyudo. Und egal wie schwierig es ist, er geht es dennoch an.
Unsere Mitglieder haben dieses Vorbild gewürdigt!
Richtig gefeiert wurde übrigens auf einem Parkplatz neben der Autobahn – Stilecht mit alkoholfreiem Sekt und Kuchen – da sein Geburtstag wie schon öfter auf den Wettkampftag der Deutschen Enteki Meisterschaften fiel. Da ist wohl einfach Kyudo im Blut.
Leider lief der Wettkampf für ihn dann nicht so wie gewünscht. Dafür erlangt er nun eine regionale Berümtheit in Bayern. Im Donaukurier wurde über ihn berichtet.
(AK)
Ausgefallen – September – 100-Pfeile-Fundraising–Taikai
Dieses Jahr ist aus verschiedenen Gründen ziemlich verrückt verlaufen. Nicht nur für einzelne Mitglieder, auch für den Verein generell. In diesem Jahr musste leider erstmalig unser Fundraising-Wettkampf abgesagt werden, da es an Teilnehmern mangelte. 100-Pfeile sollten geschoßen werden. Ein wahrer Kraftakt – körperlich, aber vor allem auch mental. Jeder Nichttreffer wird mit einer kleinen Spende belegt, die an eine Vereinigung gehen sollte, die einzig die Teilnehmer bestimmen können.
2011 wurde er ins Leben gerufen, um Spenden für die Kyudo-Erdbebenopfer in Fukushima und Umgebung zu sammeln (vom ANKF und EKF initiierten Spendenaktionen). Mehrfach war die Suppenküche und Kleiderkammer des Franziskanerklosters am Freigelände Nutznießer dieser Aktion. Aber auch schon Geisterräder Berlin und andere persönliche Anliegen der Teilnehmer wurden ausgewählt.
Man kann nur hoffen, dass dies eine einmalige Situation ist und sich im nächsten Jahr wieder genügend Kyujin zusammenfinden, um einen anpsruchsvollen und spannenden Wettkampf zu liefern.
(AK)