Ausgefallen – September – 100-Pfeile-Fundraising–Taikai

Dieses Jahr ist aus verschiedenen Gründen ziemlich verrückt verlaufen. Nicht nur für einzelne Mitglieder, auch für den Verein generell. In diesem Jahr musste leider erstmalig unser Fundraising-Wettkampf abgesagt werden, da es an Teilnehmern mangelte. 100-Pfeile sollten geschoßen werden. Ein wahrer Kraftakt – körperlich, aber vor allem auch mental. Jeder Nichttreffer wird mit einer kleinen Spende belegt, die an eine Vereinigung gehen sollte, die einzig die Teilnehmer bestimmen können.

2011 wurde er ins Leben gerufen, um Spenden für die Kyudo-Erdbebenopfer in Fukushima und Umgebung zu sammeln (vom ANKF und EKF initiierten Spendenaktionen). Mehrfach war die Suppenküche und Kleiderkammer des Franziskanerklosters am Freigelände Nutznießer dieser Aktion. Aber auch schon Geisterräder Berlin und andere persönliche Anliegen der Teilnehmer wurden ausgewählt.

Man kann nur hoffen, dass dies eine einmalige Situation ist und sich im nächsten Jahr wieder genügend Kyujin zusammenfinden, um einen anpsruchsvollen und spannenden Wettkampf zu liefern.

(AK)

Erfolge – August – Enteki-Meisterschaften Berlin

Die Wettkämpfer an der Shai – Berliner Meisterschaft Enteki 2023

Der Wettkampf fand auf dem Freigelände der SG-Bergmann-Borsig statt und wurde von Elène S. (Trainerin Kyodo Dojo Berlin e.V. und SG Bergmann-Borsig e.V.) geleitet.

Es hatten sich 11 Teilnehmer zum Wettkampf eingefunden. Seit langem fand der Wettkampf also endlich mit mehr als ca. 7 Teilnehmern statt und lässt für die Zukunft hoffen, dass auch in Berlin das Weitschießen (Enteki) auf 60 Meter spannendere Wettkämpfe bietet. Es wurden 5 Runden geschossen und man musste bei insgesamt 20 Pfeilen entsprechend mit seiner Energie haushalten. Das Wetter war wirklich gut, wenn auch etwas heiß. In einer kurzen Pause erfrischte man sich mit Melone.

SG Bergmann-Borsig e.V. Freigelände; Trainingsaufbau Enteki; im Hintergrund Matoba für Kinteki

Die Zuschauer fühlten sich gut unterhalten und es befand sich auch der eine oder andere Interessent darunter, der nun auf die Teilnahme hinarbeiten möchte. Für Enteki ist eine sichere Form notwendig, die meist erst mit erreichen des ersten Kyu gewährleistet ist. Letztlich eine in Berlin gesetzte inoffizielle Hürde, um sich beim Enteki nicht die Form für das Kinteki (schießen auf 28 Meter) zu verderben. Zugang zum Enteki ab 3. Kyu (Regelwerk DKyuB – 1.Kyu war bis vor einigen Jahren) Allerdigs der Trainer entscheidet individuell ob Enteki für den jeweiligen Schützen anzuraten ist. Oder ob sie/er besser noch warten sollte. Ich hoffe, dass der Wettkampf dazu inspiriert, weiter zu üben und Prüfungen zu absolvieren. Denn Enteki kann auch die Technik für Kinteki verbessern, wenn man erstmalig realisiert, wieviel mehr man mit einem kräftigen Abschuss schafft.

  1. Platz: Chris B. (TIB) – 14 Treffer
  2. Platz: Thomas S. (SG Bergmann-Borsig e.V.) – 13 Treffer
  3. Platz: Boris P. (Kyudo Dojo Berlin e.V.) – 10 Treffer

Vielen Dank an alle Teilnehmer, die an diesem tollen Wettkampf teilgenommen haben und herzlichen Glückwunsch an alle Platzierten.

Es gibt auch eine Erwähnung dazu beim Judo-Verband Berlin e.V., dem wir als Sportart angeschlossen sind.

(AK)

Unterwegs – August – DAN Prüfungen in Noisiel (Paris)

Azuchi des Dojo in Noisiel zur DAN-Prüfung 2023.

Die Corona-Pandemie hat auch dem Kyudo einige Schwierigkeiten und Neuerungen bereitet.
Positiv war die Einführung der Video-Shinsa (Prüfung) für die DAN-Graduierungen eins bis zwei. Diese können im eigenen Verein durchgeführt werden. Es kann also optimal vorbereitet werden, was die Nervosität verringert. Außerdem ist hierbei nur ein verkürztes Taihai nötig. Und man spart ungemein an den ausbleibenden Reisekosten!

In diesem Jahr fanden nun wieder erstmalig seit 2019 die Prüfungen für den dritten DAN und höher in Europa statt. Leider noch ohne ein vorangegangenes Seminar. Sie wurden im Kyudojo National de Noisiel (nahe Paris gelegen) ausgerichtet. Der Ort ist zwar abgelegen, aber gut erreichbar, wenn nicht gerade eine Baustelle mehrere Zuglinien blockiert. Und das Dojo ist wunderschön! Es gab Platz für einige Zuschauer und eine angeschlossene Halle für die Vorbereitungen, den Aufenthalt und ein bisschen Shopping. Sowohl Chantik als auch Kyudopfeile haben ihr umfangreiches Angebot mitgebracht.

Von links nach rechts: Stadtkern von Noisiel, mit seinem wirtschaftlichem Begründer – Emile Menier. Auf der Suche nach etwas Glück vor der Prüfung. Erleichterung nach der absolvierten Prüfung. Unten: Auf dem Weg zum Dojo.

In den letzten Jahren wurde das Angebot einer Video-Shinsa von unseren Mitgliedern fleißig genutzt. Zusätzlich zu den Kyujin, die schon vorher die Prüfung zum dritten Dan versucht haben oder ab 2020 versuchen wollten, wollten also 7 wackere Kyujin, sich an dieser  Graduierung versuchen. Zusätzlich gab es jeweils einen Kyujin für den vierten und den fünften DAN. Rolf nahm sich entsprechend viel Zeit uns vorzubereiten. Es gab zu jeder Trainingszeit über einen Monat hinweg die Möglichkeit Taihai zu üben. Mittels Kaltstart (die ersten Schüsse im Training), „Wartebus“ und Zuschauern (die anderen Kyujin) übten wir, wie man mit Stress und Nervosität umgehen kann. Vorher lud schon der TIB uns und das Kyudo Dojo Berlin e.V. ein, seine Halle zu nutzen, bis sie zu den Sommerferien geschlossen wurde. Denn auch hier bereiteten sich einige Schützen darauf vor. Diese Halle bot mehr Platz und den anderen Vereinen die Möglichkeit in einem 5er Tachi zu üben.

Auch die anderen Mitglieder unseres Vereins nahmen Rücksicht, wobei sie jedoch viel durch Mitorigeiko lernen konnten – dem lernen durch zuschauen – sowohl was die Technik anhand erfahrener Schützen, als auch was das ANKF-Taihai betrifft.

Es nahmen 275 Schützen an der Prüfung zum Sandan teil, 53 davon aus Deutschland.
28,7 % haben diese Prüfung bestanden. (79 Kyujin)
Es nahmen 108 Schützen an der Prüfung zum Yondan teil, 19 davon aus Deutschland.
11,1 % haben diese Prüfung bestanden. (12 Kyujin)
Es nahmen 50 Schützen an der Prüfung zum Godan teil, 7 davon aus Deutschland.
10,0 % haben diese Prüfung bestanden. (5 Kyujin)

2 Schützen aus unserem Verein bestanden die Prüfung: Andrea und Larissa (beide Sandan).

Fotos: Erina N. und Andrea K. (AK)

Erfolge – Juli – TIB Taikai

Am 15. Juli fand das TiB-Taikai statt. Es gab auch neben dem Wettkampf einiges an Aufregung: Heiße Temperaturen, Kreislaufprobleme und Abkühlung mittels Sprühregen. Hätte es sich doch bloß schon am Vorabend abgekühlt…

Einstufungswettkampf (3. Runden):
4 Kyujin konnten ihr Mato verkleinern
11 Kyujin konnten ihre Matogröße halten
6 Kyujin mussten am Ende leider auf ein größeres Mato wechseln

Gewinner des Ehrenmatos – kleinste Matogröße 24 cm (nach Stechen): Kevin (TiB)

Mannschaftswettkampf (auf 2 Runden verkürzt, wegen Regen):

  1. Platz (17 Treffer) Viper – Viktor, Petra, Walter (Kyodo Dojo Berlin e.V.)
  2. Platz (15 Treffer) Tengus – Ben, Franziska, Boris (Mixed Mannschaft Kyodo Dojo Berlin e.V., TiB)
  3. Platz (14 Treffer) Die Drei – Carlos A.-G., Thomas S., Rolf Z. (SG Bergmann-Borsig e.V.)

Einzelwettkampf (insgesamt 5 Runden):
13 Teilnehmer aufgrund der Trefferanzahl aus dem Mannschaftswettkampf.

  1. Platz: Franziska (TIB)
  2. Platz: Rolf S. (TIB)
  3. Platz: Viktor (Kyodo Dojo Berlin e.V.)

(AK)

Erfolge – Juni – Deutsche Meisterschaft

Angrüßen Manschaftsmeisterschaft Kinteki, Deutsche Meisterschaft 2023

Es gibt in Deutschland zwei Wettkämpfe, zu denen nur eine beschränkte Anzahl von Kyujin (Schützen) zugelassen sind. Diese werden in Berlin durch einen gewählten Landestrainer bestimmt, der aus allen Vereinen die besten Schützen nominiert und wenn möglich zusätzlich trainiert. Diese treten dann bei der Deutschen Meisterschaft an.

Diesmal war es sehr heiß und besonders stickig in der Halle. Also alles wie in den Jahren zuvor. Letztlich natürlich nur eine weitere Herausforderung beim Umgang mit den äußeren Widrigkeiten während des Schießens. Nur vorbereiten kann man sich darauf schlecht. Die Veranstalter in Bonn jedoch haben dies versucht, es für alle so angenehm wie möglich zu gestalten und Fächer verteilt. Generell war es eine sehr besondere Veranstaltung, da sich der heimische Verein mit mehreren Kooperationen über den Verein und vor allem über die Sportart hinaus organisiert hat. Der Ablauf war reibungslosen und es gab zur Eröffnung ein Highlight. Taikotrommler stimmten mit verschiedenen Stücken auf den Wettkampf ein.

Sempaimeisterschaft (Teilnahme ab 5. Dan):

  1. Platz: Shigeyasu K. (Nordrhein-Wetstfalen)
  2. Platz: Klaus G. (Schleswig-Holstein)
  3. Platz: Reinhard K. (Nordrhein-Wetstfalen)

Teilnehmer aus Berlin: Sayaka S. (Kyudo Dojo Berlin e.V.), Thomas B. (TiB)

Anschließend fanden mit über einer Stunde Verzögerung die Einzelmeisterschaften statt. Im ersten Durchgang wurde der Stilpreis ermittelt. Dabei werden von jedem Teilnehmer die ersten 4 Schüsse bewertet, was Taihai und Technik betreffend. In diesem Jahr wurden wieder, wie vor einigen Jahren schon, Treffer nicht in die Punktewertung mit eingerechnet. Die besten 16 Kyujin der beiden Vorrunden qualifizierten sich für die Endrunde.

Stilpreis:
Thomas S. (SG Bergmann Borsig e.V.)

Es konnten sich von den nur 5 zugelassenen Schützen aus Berlin 3 für das Tournament qualifizieren (Andrea K., Chris B., Thomas S.). Nun gilt jeder Treffer und besonders natürlich der erste, von zwei Pfeilen. Der dritte Platz wurde durch ein Stechen gegen Andrea K. ermittelt. Leider hat es für eine Platzierung am Ende für keinen gereicht.

Einzelmeisterschaft:

  1. Platz: Larah W. (Hamburg)
  2. Platz: Nadine E. (Sachsen)
  3. Platz: Stefan B. (Bayern)
Die Sieger des ertsen Wettkampftags: Hintere Reihe Sempaimeisterschaft. Vordere Reihe Einzelmeisterschaft inklusive Stilmeister Thomas S.

Der Mannschaftswettkampf war besonders ab dem zweiten Platz spannend. Die Mannschaft aus Baden-Württemberg konnte sich schon in der ersten Runde mit vielen Treffern nach vorne absetzen. Aber auch Berlin behauptete von Anfang bis Ende seinen zweiten Platz, dicht gefolgt von verschiedenen Mannschaften, die um den dritten kämpften. In der dritten Runde gab es bei allen einen leichten Treffereinbruch, was immer etwas schade ist. Spätestens jetzt wurden noch einmal die Ersatzschützen eingewechselt, wie auch bei der Berliner Mannschaft schon geschehen. Für die letzte Runde haben alle noch einmal ihre Reserven mobilisiert und so ist dann Nordrhein-Westfalen auf dem dritten Platz gelandet.

Mannschaftsmeisterschaft:

  1. Platz: Baden-Württemberg
  2. Platz: Berlin (Chris B., Kevin R., Petra F., Mohsen P.)
  3. Platz: Nordrhein-Westfalen
Angrüßen am Tag zur Mannschaftsmeisterschaft.
Dagmar B., Thomas B. und Thomas S. mit der berliner Mannschaft vor der Kamiza.

Die Wettkampfleiter und ihr Nachwuchs (praktische Prüfung zum Trainer C Leistungssport) waren auch konzentriert bei der Sache. Im Laufe des Wettkampfes wurden zum Beispiel bei allen Schützen das Zielbild kontrolliert. Sollte dies nicht korrekt gewesen sein, wurden die Treffer aberkannt. 

Ein kurzer Bericht dazu erschien auch beim Judo-Verband Berlin e.V..

(AK)