Sommer Gashuku Dresden – Seminar 2

Jedes Jahr nehmen einige japanische Sensei’ den langen Weg nach Europa auf sich, um uns zu diversen Seminaren von mehreren Tagen zu unterrichten. Die Schwerpunkte können dabei sehr unterschiedlich sein. Mal gibt es ein intensives Training mit mehreren Individual-Korrekturen, bei dem bis zu 60 Pfeile am Tag geschossen werden. Mal gibt es theoretische Vorträge, die einzelne Schwerpunkte detailliert behandeln. Generell kann man immer alles Fragen, was man schon immer wissen wollte, von den Hassetsu bis zum Material. Gerade für letzteres hat man sonst selten Gelegenheit.

Das schöne daran ist das intensive Training und beschäftigen mit Kyudo. Man lernt inspirierende Schützen kennen, nicht nur die japanischen Sensei’ die noch von Inagaki selbst unterrichtet wurden und immer noch aktiv die Heki-Schule vertreten, sondern auch viele nationale und internationale Schützen. Und vielleicht lernt man auch einfach nur mal am freien Tag zwischen den Seminaren eine neue Stadt kennen.

Der Dresdner Verein, der in diesem Jahr zwei der Sommerseminare organisierte, kümmerte sich mit viel Liebe um uns Kyujin. Die Verpflegung war äußerst Abwechslungsreich und auf sommerliche Bedürfnisse abgestimmt: mit Grill, Eis und frischem Zitronenwasser. Die Halle bietet viel Platz für Mato- und Makiwara-Schützen und trotz hitziger Temperaturen herrschten vertretbare Verhältnisse in der gut besuchten Halle.

Es wurden an den ersten beiden Tagen circa 60 Pfeile pro Schütze geschoßen und täglich gab es Individual-Korrekturen anhand eines Vorschießens oder während des laufenden Trainings. Und immer wieder wurde zwischendurch eine Sehnengrube ausgebessert oder ein Bambus-Bogen geformt und durch schnitzen verbessert. Sekine-sensei hat sich um uns alle sehr bemüht, unterstützt von der prompten Übersetzung durch Manfred Speidel und dem Seminarleiter Fritz Eicher. Es war eine angenehme und begierige Trainingsatmosphere, die das Seminar so lehrreich gemacht hat.

Hier nur einer der wichtigsten Punkte aus dem Seminar, an den nicht häufig genug erinnert werden kann: Nur wer ein Trainingsziel hat, kann erfolgreich (mit Ergebnis) trainieren. Ohne seinen Schuß zu „erleben“, kann man sich nicht verbessern.

In diesem Sinne, auf zum nächsten Trainingsziel!

Vielen Dank an alle bekannten und unbekannten Organisatoren und Helfer, die solche Seminare möglich machen!

Foto: Andrea Knafla

(AK)