TiB Taikai: Je kleiner das Mato, desto größer die Ehre

Mit perfekten Wetter startete am 11. Juli das TiB-Taikai – so bennant, da es ein Wettkampf auf dem Freigelände der “Turngemeinde in Berlin” ist.

Dank einiger Wolken gab es keine blendende Sonne, gemäßigte Temperaturen, aber glücklicherweise auch keinen Regen – wohl zum ersten mal seit Jahren! Es gab insgesamt 20 Teilnehmer, die sich in drei aufeinanderfolgenden Wettkämpfen gegen- und miteinander behaupten konnten. Und auch einiges an Publikum zur Unterstützung und aus Neugierde.

Das besondere an diesen Wettkämpfen ist, dass jeder auf ein unterschiedlich großes Mato schießen kann. So kann jemand mit einem gestreuten Trefferbild dennoch mehrere Punkte erzielen und hat bessere Chancen, als bei anderen Wettkämpfen. Und hervorragende Schützen haben die Chance mit einem kleineren Mato als üblich, eine größere Herausforderung zu meistern und so mit gesteigertem Ansehen aus dem Wettkampf hervorzutreten.
Das ist natürlich nur durch eine Armada an freiwilligen Helfern möglich, die hier zusätzlich zu den üblichen Tätigkeiten emsig Matos austauschen mussten – vielen lieben Dank dafür!

Im ersten Wettkampf wurde die Matogröße ermittelt. Es gibt 5 verschiedene Größen: die normale Größe des Kinteki (36 cm Shakunisun), zwei größere (42 cm Shakuyonsum, 48 cm Shakurokusun) und zwei kleinere Mato-Durchmesser (24 cm Hassun, 30 cm Isshaku).
Durch zwei Treffer bleibt man bei seiner Mato-Größe, weniger Treffer bedeutet ein größeres, mehr Treffer ein kleineres Mato, sodass man nach drei Runden vom Shakunisun auf das kleinste oder größte kommen kann. Hierbei erlangte nach einem zusätzlichen Stechen unsere Ramona die größte Ehre und den (leider zu diesem Zeitpunkt abwesenden) Wanderpokal, da sie am Ende das Isshaku erreichen konnte.

Im nächsten Durchgang ging es um den Manschaftswettkampf. Hierbei blieb die vorher ermittelte Mato-Größe für jeden einzelnen Schützen dennoch erhalten. So musste z.B. Ramona auf ihrem Isshaku schießen und ihre zwei Teammitglieder auf Shakurokusun Treffer erzielen. Und leider musste ich die Erfahrung machen, ein größeres Mato bedeutet leider nicht mehr Treffer, selbst wenn man normalerweise das Shakunisun umzingelt und somit im größeren drin sein müsste.

Am Ende des Wettbewerbs erkämpften sich dann zwei unserer Mannschaften den ersten und zweiten Platz: “SGBB 1” mit Rolf, Wolfgang und Thomas und den zweiten Platz „Space Kyujin“ mit Markus, Ronny und Peter.

Abb 1: SGBB1; Abb 2: Space Kyujin

Aus den Treffern des Manschaftswettkampfes ergaben sich dann die Teilnehmer an der Einzelmeisterschaft, die in Form eines Izume ausgeführt wurde. Das heißt jeder hat nur einen Pfeil zur Verfügung und jeder Treffer ist weiter. Nachdem sich 11 Kyujin qualifiziert hatten und der erste Schuß abgefeuert wurde … gab es plötzlich nur noch zwei Treffer. Uff, ich glaub nach dem fortschreitenden Tag war wohl schon etwas die Energie raus. Aber dadurch wurde es noch einmal richtig spannend, da um den dritten Platz plötzlich 9 Leute schießen mussten und nach einer weiteren Runde sowohl Viktor als auch Ronny noch weitere 2 mal ihre Mato durchlöcherten. Am Ende ging Ronny als Sieger hervor. Da wollte er’s wohl nochmal wissen!
Um den zweiten und ersten Platz stachen Peter und Wolfgang, deren Manschaften ja schon ganz vorn dabei waren. Nun tauschten sie einfach die Plätze mit nur einem Pfeil, Peter traf und war somit der Erstplatzierte.

Nachdem alles weggeräumt war – dank der großartigen Organisatoren – gab es noch ein großes Grillgelage, mit Fleisch, Garnelen und Tofu, viel Grünzeug und Salaten. Der Kuchen war leider schon alle. Da haben wohl alle vorher kräftig an einem starken Dozukuri gearbeitet … und ich hab keinen Apfelkuchen abbekommen. =(

Es war ein wirklich schöner Wettkampftag mit einigen Überraschungen und einem schönen Abschluss. Die meisten verabschiedeten sich erst als es langsam dunkel wurde.

Vielen Dank an die Fotografen Rolf S. und Rosa.