Die Corona-Pandemie hat auch dem Kyudo einige Schwierigkeiten und Neuerungen bereitet.
Positiv war die Einführung der Video-Shinsa (Prüfung) für die DAN-Graduierungen eins bis zwei. Diese können im eigenen Verein durchgeführt werden. Es kann also optimal vorbereitet werden, was die Nervosität verringert. Außerdem ist hierbei nur ein verkürztes Taihai nötig. Und man spart ungemein an den ausbleibenden Reisekosten!
In diesem Jahr fanden nun wieder erstmalig seit 2019 die Prüfungen für den dritten DAN und höher in Europa statt. Leider noch ohne ein vorangegangenes Seminar. Sie wurden im Kyudojo National de Noisiel (nahe Paris gelegen) ausgerichtet. Der Ort ist zwar abgelegen, aber gut erreichbar, wenn nicht gerade eine Baustelle mehrere Zuglinien blockiert. Und das Dojo ist wunderschön! Es gab Platz für einige Zuschauer und eine angeschlossene Halle für die Vorbereitungen, den Aufenthalt und ein bisschen Shopping. Sowohl Chantik als auch Kyudopfeile haben ihr umfangreiches Angebot mitgebracht.
Von links nach rechts: Stadtkern von Noisiel, mit seinem wirtschaftlichem Begründer – Emile Menier. Auf der Suche nach etwas Glück vor der Prüfung. Erleichterung nach der absolvierten Prüfung. Unten: Auf dem Weg zum Dojo.
In den letzten Jahren wurde das Angebot einer Video-Shinsa von unseren Mitgliedern fleißig genutzt. Zusätzlich zu den Kyujin, die schon vorher die Prüfung zum dritten Dan versucht haben oder ab 2020 versuchen wollten, wollten also 7 wackere Kyujin, sich an dieser Graduierung versuchen. Zusätzlich gab es jeweils einen Kyujin für den vierten und den fünften DAN. Rolf nahm sich entsprechend viel Zeit uns vorzubereiten. Es gab zu jeder Trainingszeit über einen Monat hinweg die Möglichkeit Taihai zu üben. Mittels Kaltstart (die ersten Schüsse im Training), „Wartebus“ und Zuschauern (die anderen Kyujin) übten wir, wie man mit Stress und Nervosität umgehen kann. Vorher lud schon der TIB uns und das Kyudo Dojo Berlin e.V. ein, seine Halle zu nutzen, bis sie zu den Sommerferien geschlossen wurde. Denn auch hier bereiteten sich einige Schützen darauf vor. Diese Halle bot mehr Platz und den anderen Vereinen die Möglichkeit in einem 5er Tachi zu üben.
Auch die anderen Mitglieder unseres Vereins nahmen Rücksicht, wobei sie jedoch viel durch Mitorigeiko lernen konnten – dem lernen durch zuschauen – sowohl was die Technik anhand erfahrener Schützen, als auch was das ANKF-Taihai betrifft.
Es nahmen 275 Schützen an der Prüfung zum Sandan teil, 53 davon aus Deutschland.
28,7 % haben diese Prüfung bestanden. (79 Kyujin)
Es nahmen 108 Schützen an der Prüfung zum Yondan teil, 19 davon aus Deutschland.
11,1 % haben diese Prüfung bestanden. (12 Kyujin)
Es nahmen 50 Schützen an der Prüfung zum Godan teil, 7 davon aus Deutschland.
10,0 % haben diese Prüfung bestanden. (5 Kyujin)
2 Schützen aus unserem Verein bestanden die Prüfung: Andrea und Larissa (beide Sandan).
Fotos: Erina N. und Andrea K. (AK)