Berliner Landeslehrgang 2017 – Aufmerksamkeit – Das Stichwort des Jahres


Nach vielen Jahren der Berliner Lehrgänge war schon vieles so gut eingespielt und geschult, dass alles schnell eingeladen, ausgeladen, gefegt, gewischt, und aufgebaut wurde.

Wie mit tausend kleinen Heinzelmännchen ging der Aufbau von statten. Dabei waren wir „nur“ ca. 16 fleißige Kyujin.

Pünktlich um 14 Uhr begrüßte uns unser Lehrer Shige mit einem kurzen Ablaufplan, den er im laufe des Tages hervorragend eingehalten hat. Das ist nicht immer selbstverständlich.

Anschießend stimmte Shige uns mit einem Yawatashi auf den Lehrgangsinhalt ein: TaiHai mit den dahinterstehenden Prinzipien: Körper-Haltung, geistige Haltung, Blick-Wahrnehmung, bewusste Atmung, äußerliche Ruhe, tiefer Schwerpunkt, Vorbereitung, natürliche Bewegung. Und bei allem steht die Aufmerksamkeit als ein verbindender Begriff darüber.

Nach zwei Pfeilen für alle gab es schon den ersten Theorieblock. Generell war auch dieses Jahr im Fokus Theorie und von Übungen geprägt, die das Taihai unterstützen sollen. Mit schmerzenden Gliedmaßen am Abend zu gehen, war somit dennoch garantiert.

Eine wirklich spannende Übung war in zwei langen Reihen von ca. 40 Kyudoka gemeinsam in den Kiza abzuknien. Dabei auf den Schwerpunkt, die Atmung und das Blickumfeld achten, kann einem sehr gut von jammernden Muskeln ablenken. Und die Spannung und verstärkte Konzentration, die man damit aufbaut, wird für den anschließenden Schuß nur von Vorteil sein.

Am Ende des zweiten Tages wurde diese Übung dann noch abgeschlossen. Wir traten in einem großen 10er-Tachi möglichst synchron im Taihai an und schoßen sekundenverzögert ab. Wie beim Surfen auf einer Welle plockten der Pfeile in die Dämpfer, im besten Fall wie bei steten Regentropfen. Hörte sich wirklich gut an. Jedoch zeigte es auch die Auswirkungen der persönlichen Geschwindigkeit auf. Da musste mancher ein längeres, Andere ein verkürztes Nobiai machen, um den Fluß zu erhalten. Dabei gab es am Ende eben auch Lob für einen gleichbleibenden Rhythmus.

Auch beim persönlichen Verhalten konnte der ein oder andere wieder etwas dazu lernen. Wie es das „Do“ im Namen verrät, geht es beim Kyudo eben nicht nur um’s Treffen. Auch wie man sich respektvoll dem Vortragendem gegenüber verhält. Oder aufmerksam zu sein, statt „einfach“ etwas gedankenlos nachzumachen, können für manchen eine wertvolle Lektion sein.

Am zweiten Tag konnten wir „jungen“ Schützen einen kleinen Blick in die Zukunft werfen. Ab dem dritten Dan, müsse man damit rechnen ein Taihai im Kimono zu schießen. Und unsere Vorbilder sind gelinde gesagt beeindruckend. Das erfordert eine Menge Ehrgeiz, Fleiß und einen hübschen Kimono! Aber es scheint auch genügend willige Nachahmer zu geben.

Für persönliche Bewertungen der Technik nahm Shige sich auch über eine Stunde lang am Makiwara Zeit, während Boris und Rolf die anderen Schützen beim Taihai kritisch ins Auge fassten. Da wurde noch so manche Nachlässigkeit ausgemerzt.

Im Anschluß an den Lehrgang gab es ein paar Prüfungen zum 5.-3. Kyu, die glücklicherweise alle bestanden wurden. Auch Kerstin und Jens aus unserem Verein haben bestanden. Herzlichen Glückwunsch!

Wir bedanken uns bei allen Lehrern, vorbildlichen Dan-Trägern, fleißigen Helfern und Organisatoren für einen nachhaltigen Lehrgang.
Foto: Minh Ahn

(AK)

Weihnachtsfeier Bericht

Diesmal fand unsere Weihnachtsfeier recht früh vor den Feiertagen an. Aber getreu dem Motto des Hahns, der auch als erster aufsteht zum krähen, passte das wohl zum Jahr des Feuer Hahns. Leider konnten sich darauf viele Mitglieder nicht einstellen und wir waren eine recht „kleine“ Gruppe von gerade mal 25 Kyujin. Aber dadruch wurde es nicht weniger spaßig.

Es gab sehr leckeres essen, ein paar Schießspiele, die unter dem Thema Hühnerhaus zusammengefasst waren und ein paar Danksagungen und schöne Worte.

Dieses Jahr wurde zusätzlich Rolf für sein 30jähriges Jubiläum geehrt. Wie in einem Bericht im Juni erwähnt hatte auch unsere Abteilung im Verein SG Bergmann-Borsig e.V. sein Jubiläum (20 Jahre). Rolf richtete auch ein paar Dankesworte an die neuen Trainer zusammen mit personalitiserten Energiepaketen als Dank aller unserer Mitglieder. Durch ihre tatkräfitge Unterstützung lasstet das Training nicht mehr auf einer Schulter. Durch ihre Energie und Ideen sind zusätzliche und spezialisierte Trainings und Theorieanteile möglich.

Abgeschlossen wurden die Spiele mit einem hühnermäßigen Kiai und einer demokratischen Wahl der schönsten, lautesten oder lustigsten rufe.

Fotos: Daniela

(AK)

Guter Rutsch ins neue Jahr

Wir wünschen allen Kyujin, dennen die einer werden wollen und allen die sich das nicht zutraun einen guten Rutsch ins neue Jahr! Feiert groß und kommt sicher und gesund ins Neue.

Am 6. Januar findet wie jedes Jahr das Kagami Biraki im Kyudo-Dojo im süden Berlins statt. Dabei werden verschiedene traditionelle Schieß-Spiele absolviert, wie das abschießen eines Fächers, oder das treffen des winzigen „Silber“-Matos.

Ab dem 16. Februar beginnt dann das Tierkreiszeichen Hund.

(AK)

Zusatzlektion – Pfeilbaukurs

Sie hat auch viele Fotos vom Pfeilbau-Workshop gestern gemacht.
War sehr interessant und hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht 🙂 Bei Michael in der Werkstatt hatten wir ausreichend Platz für alle und es war trotzdem sehr gemütlich mit Tee und Keksen. Minh Anh und Thomas hatten einiges an Anschauungs- und Ausprobier-Material dabei und so saßen wir dann zwischen bunten Federresten, Rohrschneidern und Garnrollen und haben eifrig Pfeilschäfte gekürzt, Federkiele geschliffen und geklebt und buntes Garn um die Probestücke gewickelt XD
Ich hoffe wir machen bald einen zweiten Kurs, der auch die Theorie noch etwas beleuchtet, dafür war gestern nicht so viel Zeit.